Alpaka Geburt
Es ist soweit, nach Aussuchen des Deckhengstes, dem Decken der Stute und der Trächtigkeitskontrolle steht nun nach durchschnittlicher Tragezeit von 11,5 Monaten die Geburt an. Die Tragezeit variert nach unseren eigenen Erfahrungen von 330 bis 360 Tagen, Tragezeiten von über 380 Tagen sind in Einzelfällen bekannt. Der mittlere Wert aller unserer Geburten beträgt 345,5 Tage.
In den meisten Fällen findet die Geburt zwischen 9:00 Uhr morgens und 14:00 Uhr am nachmittag statt. Dies ist in der südamerikanischen Heimat in den Anden für die Tiere überlebenswichtig, da die Stuten ihre Crias nicht trockenlecken und sie bis zum abend gerocknet sein sollten um die kalte Nacht zu überstehen. Geburten starkt abweichend von diesen Zeiten können -- müssen aber nicht -- Problemgeburten sein. Wir können diese Erfahrung teils teils teilen. Eine Geburt erfolgte morgens vor 5:00 Uhr, dieses Cria war von Anfang an nicht fit spielte nie mit anderen auf der Weide entfernte sich nie von der Mutter, es hat sich herausgestellt das es einen angeborenen Herzfehler hat und ist mit knapp 8 Monaten leider daran verstorben. Andere Geburten vor 8:00 Uhr brachten wiederum Fohlen, die fit und gesund auf der Weide toben.
Alpakas fohlen in der Regel ohne Komplikationen ab, beobachten sollte man die Tiere aber auf jeden Fall, um im Fall der Fälle eingreifen zu können. Kennt man seine Tiere, merkt man bereits einige Tage (nicht bei allen Tieren) vorher die anstehende Geburt, das Euter schwillt an die Zitzen werden zunehmend prall, die Geburtsbänder werden weich, sichtbar am Einfallen der Stute im Beckenbereich. Die Geburt wird in 3 Phasen eingeteilt:
1. die Eröffnungsphase meist erkennbar an gesteigerter Unruhe des Tieres, häufigem Aufsuchen des Kotplatzes, absondern von der Herde, hinlegen evt. wälzen wieder aufstehen. Bei erfahrenen Stuten kann dieses komplett unbemerkt bleiben.
2. Austreibungsphase, die Stute presst, die Fruchtblase wird sichtbar, nach dem Platzen dieser ist der Kopf und die Vorderbeine erkennbar, hinlegen und aufstehen im Wechsel sind bei vielen Stuten die Regel, auch ein völlig ruhiges Grasen zwischen den Wehen. Ist der Schultergürtel herausgepresst ist das Fohlen meist bei der darauf folgenden Wehe geboren, die Nabelschnur reißt an der vorgesehenen Stelle fast immer von allein.
3. Nachgeburtsphase, meist wird die Nachgeburt nach dem ersten Saugen des Fohlens herausgepresst, sie sollte unbedingt auf Vollständigkeit kontrolliert werden.